14. SPIELTAG DER 2.
BUNDESLIGA -> Der Ligazwerg macht sich auf zum Lilien pflücken
SPORTVEREIN DARMSTADT 1898 E.V.
GEGEN
SPORTVEREIN SANDHAUSEN 1916 E.V.
EINLADUNG ZUM SPIEL BEI DEN LILIEN
WANN: Freitag, den 17.11.2017, um 18:30 Uhr
WO: MERCK-STADION AM BÖLLENFALLTOR
-> SVD98-Thread
Wetter: Keine Sonne (da Abendspiel), 5 Grad (gefühlt 3 Grad), wolkig, vereinzelt Schauer -> Ungemütlich, also lange Unterhosen anziehen !
SV DARMSTADT 98 - WIR LILIEN. AUS TRADITION ANDERS
DIE ERFOLGE DES SVD98:
Aufstieg in die 1. Bundesliga: 1978, 1981, 2015
Aufstieg in die 2. Bundesliga: 2014
Aufstieg in die 3. Liga: 2011
Süddeutscher Meister 1973 nach einem 7:0 gegen den Erzrivalen 1. FC Nürnberg
Ewige Tabelle der 1. Liga: 38. Platz
Ewige Tabelle der 2. Liga: 12. Platz
Der Familie Ensgraber hat es der Verein zu verdanken , dass der SVD98 zu den ältesten deutschen Fußballvereinen zählt.
Prof. Ensgraber und seine fünf Söhne gründeten am 22.
Mai 1898 mit einigen Gymnasiasten (das sind keine asiatischen Gymnastiker) den "FK Olympia 1898 Darmstadt". Am 11. November 1919 fusionierte man mit dem Konkurrenzverein "SC Darmstadt 1905" zum
"SV Darmstadt 1898".
Zwei Jahre später wurde schließlich das neue Stadion am Böllenfalltor realisiert.
Woher kommt eigentlich die Bezeichnung Böllenfalltor ?
Das Stadion hat den Namen nach den Pappeln, welche auf diesem Gelände wuchsen. Die "Belle" bezeichnet die Weißpappel (populus alba) und die "Bolle" die Schwarzpappel (populus nigra). Pappeln gibt
es noch heute am Rande des Stadions. Aber warum BöllenFALLTOR ?
Die Falltore waren zu früheren Zeiten horizontale, selbst zufallende Lattentore, welche Zugang zum nahen abgegrenzten Darmstädter Stadtwald ermöglichten. Diese wurden im 17. Jahrhundert nach dem
30jährigen Krieg vom Landgrafen Georg II. von Hessen-Darmstadt betrieben, um wilde Tiere aus dem Darmstädter Stadtwald nicht entweichen zu lassen.
Welche Bedeutung haben Lilien für Darmstadt ?
Sowohl im Darmstädter Stadtwappen als auch im Vereinslogo des SVD98 ist eine heraldische Lilie abgebildet.
Bereits im Mittelalter enthielt ein Darmstädter Stadtsiegel einen Löwen mit einer Lilie. Die weiße Madonnenlilie stellte in dieser Zeit ein besonderes Reinheitssymbol dar. Die Darmstädter wollten
durch die Aufnahme der Lilien in das Stadtwappen signalisieren, ihre Stadtkirche stehe unter dem Schutz der heiligen Jungfrau Maria. 1917 wurde das Wappen in den heutigen Farben vom damaligen
Großherzog von Hessen neu verliehen.
Warum zieren Lilien auch das Wappen des Vereins ?
Womöglich waren die Frankfurter hier Vorbild. Sie nahmen den Adler im Stadtwappen der Stadt Frankfurt mit ins Vereinswappen der Eintracht.
Warum heißt Darmstadt eigentlich Darmstadt ? Keine Ahnung.
Die These, dass es einen Bezug zum gleichnamigen Verdauungsorgan haben könnte, da es unter der Woche im gesamten Stadtgebiet vor allem in den Abendstunden regelmäßig zu Verstopfungen kommt, kann
nicht belegt werden.
Zwischen 1945 und 1993 hielten sich die Lilien, unter Berücksichtigung einiger Ausschweifungen, überwiegend in der 2. Liga auf. Nach dem Bundesligaaufstieg 1978 entwickelte Trainer Buchmann das
Modell "Die Feierabendfußballer
vom Böllenfalltor"(mit Gerhard Kleppinger).
Das hieß: Die Spieler gingen tagsüber einer hauptberuflichen Tätigkeit nach, verkürzte Arbeitszeiten wurden vom Verein ausgeglichen und nachmittags taten den Spielern "immer die Knochen
weh."
Wer es nicht wusste, darf staunen: Trainerlegende Klaus Schlappner, welcher 1983 mit dem Waldhof sensationell in die Bundesliga aufstieg, war bereits zuvor Co-Trainer beim SVD98 (1977-1980), u.a.
unter Cheftrainer Jörg Berger !
Bereits in den Relegationsspielen der Saison 1987/1988 (Schlappner fungierte in dieser
Saison als Cheftrainer der 98er) verpassten die Lilien denkbar knapp den Aufstieg in die 1. Bundesliga gegen unseren kurpfälzischen Nachbarn Waldhof Mannheim (3:2/1:2/4:5 i.E.). Das Hinspiel in
Darmstadt gewannen die Südhessen mit 3:2, trotz 0:2 Rückstands. Im Südweststadion lagen die Blau-Weißen lange mit 0:2 zurück, ehe sie spät den wichtigen Treffer zum 1:2 schossen. Da die
Auswärtstore-Regel damals nicht zählte, gab es ein Entscheidungsspiel in Saarbrücken, welches 0:0 endete. Darmstadt war im anschließenden spannenden Elfmeterschießen etwas glückloser und verlor
dieses mit 4:5 nach 3 verschossenen Elfmetern.
Auch unser Co-Trainer Gerhard "Kleppo" Kleppinger war bereits
beim SVD Cheftrainer. Während seiner 1. Zeit (1994-1996) trainierte er den Verein in der dritthöchsten Spielklasse, während seiner 2. Zeit (2006-2009) runter bis in die Viertklassigkeit, geplagt
von der drohenden Insolvenz des Vereins. Diese konnte 2008 jedoch durch Aktionen und Spenden der Anhänger abgewendet werden.
Was haben der SVS und der SVD gemeinsam ?
Beide profitierten 2013 vom Lizenzentzug eines anderen Vereins. Der SVS blieb aufgrund der Nichtvergabe der Lizenz an den MSV Duisburg in der 2. Liga und der SVD profitierte ausgerechnet vom
Lizenzentzug des hessischen, traditionellen Dauerrivalen Kickers Offenbach und sicherte sich somit den Klassenerhalt in der 3. Liga, trotz sportlichen Abstiegs. Die Erfolgsstory nahm ihren Lauf.
Unter Erfolgstrainer Dirk
"Vokuhila" Schuster (Spruch: "Wir freuen uns, dass wir alle 14 Tage auf ordentlichen Plätzen Fußball spielen können. Und das ist nicht hier bei uns.") gelang den Lilien das moderne Fußballwunder: Erst der Aufstieg in die 2. Bundesliga 2014 nach packenden und
spannenden Relegationsspielen gegen Arminia Bielefeld. Die 1:3-Hinspielniederlage konnten die Lilien auf der Bielefelder Alm in der regulären Zeit zunächst egalisieren, um in der 122. Minute der
Nachspielzeit den entscheidenden Treffer zum 2:4-Relegationswahnsinn zu markieren ! Dann
der direkte Aufstieg 2015 in die 1. Bundesliga nach 33 Jahren Abstinenz, mit nur 44 geschossenen Toren.
Sind Fußballprofis nicht auch nur Menschen wie Du und ich? Diese Frage beantwortet Ralf Panzer in "Die Blüten der Lilien".
Achtund90-FANS - "Du musst kämpfen, es ist noch nichts
verloren"
Der SV Darmstadt 98 kann auf seine breite Fanbasis zählen. Im Schnitt besuchten bisher 16.400 Zuschauer im Schnitt das Stadion am Böllenfalltor in dieser Saison, bei einem Fassungsvermögen von
17.500 Zuschauern. Die Mitgliederzahl liegt bei 7.600.
Kein anderer Fan hat den SVD98 in der jüngsten Vergangenheit so geprägt wie Jonathan "Johnny" Heimes. Er war 2014 der Erfolgsgarant für den Aufstieg in die 2. Liga nach den Relegationsspielen. Die Mannschaft huldigte ihrem Idol. Ein Jahr später feierte er zusammen mit der Mannschaft sogar
den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Die von Heimes entworfenen Armbändchen trugen die Spieler ständig und motivierte sie immer wieder zu Höchstleistungen. Seine wichtigste Botschaft: "Du musst
kämpfen, es ist noch nichts verloren." Nach seinem Tod wurde das Stadion in der Spielzeit 2016/17 nach ihm benannt unter Mitwirkung des Vereins, des Sponsors, der Stadt und der Stiftung.
DIE HISTORIE ZU DIESER PARTIE
SV DARMSTADT 98 - SV SANDHAUSEN 3 : 1 : 2
Nimm 2: Die Lilien und der Ligazwerg duellierten sich jeweils 2 Mal in drei verschiedenen Ligen: 1995/1996 in der RL, 2011/2012 in der 3. Liga, 2014/2015 in der 2. Liga. Die Ergebnisse aus Sicht
des SVS chronologisch: 0:0/3:2/ 2:0/1:4/ 0:1/1:2. Beim 2:0-Heimsieg in der 3. Liga am 06.08.2011 steuerte unser jetziger Fanbeauftragter Frank Löning einen Treffer bei. Das letzte Heimspiel gegen
den SVS gewannen die Lilien mit 1:0.
DIE SPORTLICHE SITUATION BEIM SVS
FORMKURVE: S-N-U-N-N
7. Tabellenplatz , 18 Punkte, 15:12 Tore
Über diese Niederlage muss man reden. Wenig Motivation, zu wenig Einsatz, keine Abstimmung in der Mannschaft. Nein, ich meine nicht die Niederlage gegen den MSV Duisburg (0:1). Es geht um die
0:5-Niederlage vor einer Woche der U23-Mannschaft in der Oberliga Baden-Württemberg. Ganze 7 Spieler unseres Zweitligakaders "verstärkten" das Team für das Spiel gegen den FV 08 Villingen. Unser
Trainer der U23, Kristjan Glibo meinte:“ Die Jungs wollten es spielerisch lösen, doch im Abstiegskampf zählen andere Tugenden". Eine bemerkenswert diplomatische Aussage. Ist es im Allgemeinen so,
dass in der Oberliga eine viel höhere Intensität, eine fixere Handlungsschnelligkeit und eine Portion mehr Kampfbereitschaft gefordert ist als in der 3 Etagen höheren 2. Bundesliga!? Nein, um den
heißen Brei herumreden hilft nichts. Die Wahrheit ist: Die Jungs hatten keinen Bock auf U23. So schaut`s aus !! Und dies sollte zu denken geben.
Sollte die U23 nicht vielmehr als Sprungbrett für die SVS-Nachwuchskicker dienen, um sich für den Kader der I. Mannschaft zu empfehlen ? Ich frage mich, wie muss sich ein Nachwuchskicker bei uns
fühlen, der für sich nicht nur keine Chance sieht an der Tür zum Zweitligakader anzuklopfen da es genügend Profispieler gibt, sondern er muss auch noch um seinen Einsatz in der U23 bangen, da die
Gefahr droht, dass die Hälfte der Mannschaft durch die Profikicker aus der I. aufgefüllt wird. Das sind keine guten Bedingungen für eine motivierte Fußballarbeit, weder für die Spieler der I.,
noch für die Spieler der II. Mannschaft. Besser wäre: Weniger Profis, aber von höherer Qualität bei gleichzeitiger Heranführung der besten jungen Spieler aus der U23. Soweit die Theorie. Doch bis
dies in die Praxis umgesetzt wird, ist es noch ein langer, steiniger Weg, wenn man ihn denn konsequent gehen möchte. Manchmal liegt es am Konzept und an der Umsetzung, manchmal auch am nötigen
Kleingeld. Bis es so weit ist, wird der SVS womöglich einen neuen Cheftrainer präsentiert haben, das Trainingsgelände wird längst erweitert sein und der Tennisclub nebenan wird irgendwo sein
neues Zuhause eingerichtet haben.
Im Testspiel am Freitag gegen den 33km von Darmstadt entfernten Nachbarn Eintracht Frankfurt wurde wieder zutage gefördert, wo es im Spiel des SVS, wie schon gegen Fürth und Duisburg, hapert:
Verschiedene individuelle Böcke der Mannschaft, welche zu Gegentoren führen. Zwar schossen wir endlich mal mehrere Tore (3), fingen aber im Gegenzug 5 Stück, größtenteils selbst verschuldet. Ob
Kenan Kocak weitere Erkenntnisse aus dem Spiel gewinnen konnte, bleibt abzuwarten. Offensiv muss die Mannschaft auch mehr bieten als die 8 geschossenen Tore aus den letzten 10
Spielen. Der Trainer muss sich hinterfragen, ob sein "Leistungsprinzip" noch förderlich für die Mannschaft ist. Wie gut funktioniert dieses Prinzip, wenn man einen in die Breite gehenden Kader
besitzt und so die Möglichkeit hat, Spieler ruckzuck zu ersetzen ? Wie viele Wechsel pro Spiel verkraftet eine eingespielte Mannschaft, um noch gut zu funktionieren ?
Positiv sei noch zu erwähnen, die Profis werden in DA nicht frieren: Ausrüster PUMA hat seinen Vertrag mit dem SVS bis zum Sommer 2022 verlängert.
Der SVS spielt in folgender Formation (oder auch nicht): 5-3-2
-----------------------Schuhen------------------------
---------Kister------Seegert------Knipping----
Klingmann-----------------------------Paqarada
--------------Kulovits-------Linsmayer-----------
----------------------Daghfous------------------------
-----------Sukuta-Pasu------Höler----------------
Trainer: Kenan Kocak
Nicht dabei: Wulle, Born, Roßbach, Vollmann, Wooten
DIE SPORTLICHE SITUATION BEIM SVD98
FORMKURVE: N-N-N-U-U
11. Tabellenplatz, 17 Punkte, 23:23 Tore
Ein ähnliches Bild kann man von den Lilien zeichnen: Individuelle Böcke verhindern nach einer, statistisch gesehen, eher guten Leistung eine höhere Punkteausbeute. Wie der Formkurve zu entnehmen
ist, sind die Ergebnisse bei den Lilien momentan nicht zufriedenstellend. 7 Spiele ohne Sieg, da herrscht Erklärungsbedarf beim Bundesligaabsteiger. "In der aktuellen Phase ist der Fußballgott
leider nicht so oft auf unserer Seite", erklärte Aytac Sulu nach seinem Eigentor beim letzten Auswärtsspiel gegen Braunschweig (2:2). Nach zwischenzeitlicher 2:1-Führung kassierten die Südhessen
in der 92. Minute den 2:2 Ausgleichstreffer, unter Mithilfe des Torhüters Mall, der einen Schuss nach vorne abklatschen ließ. Sonst stünden sie jetzt bereits vor dem SVS in der Tabelle. Kapitän
Sulu ergänzte: "Auf den ersten Blick sehen die Ergebnisse immer negativ aus. Aber wer sieht, wie die Mannschaft täglich arbeitet und heute reagiert hat, der weiß, dass wir auf dem richtigen Weg
sind."
Der wichtigste Spieler bei Darmstadt 98 ist Aytac Sulu. Behaupte ich jetzt mal.
Behaupten aber auch die Fans: Bei transfermarkt.de wurde er zum wichtigsten Spieler dieser Saison gewählt. Stellvertretend hierzu die Meinung des Users @Grisu1972 : "Aytac Sulu ist der wichtigste
Darmstädter! Er verkörpert einfach in Perfektion die Werte und den Verein Darmstadt 98." Der 31jährige "Eitatsch" ist seit 2013 im Verein und hat einen Marktwert von 1,5 Mio. €. Beim FV Nußloch
erlernte der gebürtige Heidelberger das Fußball spielen. Ja, neben Handtaschenfabrikverkauf kann Nußloch auch noch Bundesligaspieler hervorbringen. Folgerichtig daher die eingegangene Kooperation mit dem SVS im Jugendbereich. Sulu
entwickelte sich in der Sandhäuser U19 weiter, um in der Saison 2003/2004 dem Mannschaftskader der Oberliga-Elf anzugehören. In Darmstadt ist er von den aktiven Spielern derjenige, der mit den
meisten Einsatzzeiten (169 Spiele) und den meisten Toren (21) für seinen Verein glänzt. Eigentore nicht mitgerechnet.
Altintop ist nach seiner Gelbsperre wieder zurück im Kader. Kempe soll nach seinem Zehenbruch diese Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Denke aber, dass er noch keine Option gegen
uns sein wird. Der Einsatz von Sirigu ist dagegen schon etwas wahrscheinlicher. Nachdem der Braunschweiger Biada ihn im letzten Spiel aus dem Spiel getreten hatte, ohne die rote Karte dafür zu
kassieren (?), rechnete man bei ihm schon mit einer längeren Pause, doch auch er steigt diese Woche wieder ins Mannschaftstraining ein.
Die Lilien spielen voraussichtlich in folgender Formation: 4-2-3-1
----------------------------Mall------------------------------
Großkreutz----Sulu---Banggaard---Holland
------------Altintop----------Kamavuaka-----------
-----Sirigu--------Rosenthal---------Mehlem----
-------------------------Sobiech---------------------------
Trainer: Torsten Frings
Nicht dabei: Heuer Fernandes, Kempe, Niemeyer, Platte
Beide Vereine dürsten nach einem Sieg. Wer kommt aus dem Tal der Tränen ?
Der SVS ? Ich habe für dieses Spiel ein gutes Bauchgefühl. Die Mannschaft wird diese Woche gut trainieren, fokussiert und konzentriert am Böllenfalltor ein gutes Spiel abliefern und mindestens
eine Lilie an den Hardtwald mitbringen. Schuhen: "Da wollen wir endlich wieder gewinnen", wird er von der RNZ zitiert.
Oder doch die 98er ? Mehlem: "Am Freitag ist Sandhausen fällig." Bei einem Sieg würden die Chancen jedenfalls steigen, dass der liebe Barack Obama doch noch zum Hörer greift und ankündigt:
"C U at the Bölle!"
SV SANDHAUSEN - DER LIGAZWERG - KLEINES DORF -> GROSSER FUSSBALL !
Schwarz-weiße Grüße
Hans74