8. SPIELTAG DER 2. BUNDESLIGA => WBI 6.0 – Wer bin ich?
EINLADUNG ZUM SPIEL:
HANNOVER 96 GMBH & CO KGAA
GEGEN
SPORTVEREIN SANDHAUSEN 1916 E.V.
WANN: Sonntag, den 26.09.2021 um 13:30 Uhr
WO: HDI-Arena
Plakat zum Spiel: WBI 6.0 – Wer bin ich?
Hardtwald-Hörfunk
Wetter: 22 Grad, bewölkt und vereinzelt Sonne, mäßige Böen.
=> H96-Thread
Hier noch der lesenswerte Fan-Report von @Footballive22 zu Hannover 96.
Ein herzliches Willkommen zum STT des 8. Spieltages! Heute heißt es wieder „Wer bin ich?“ Bei diesem Spiel geht es um das Erraten einer Person, die mit dem Fußball in Berührung gekommen ist. Im
Laufe des Intros wird diese Person mehr und mehr von sich preisgeben. Dieses Mal dürfte die Auflösung nicht so schwer fallen, der Eindruck sollte aber umso nachhaltiger bleiben...
Vor dem Lesen bitte beachten: Der Beitrag enthält Inhalte, die sich mit der Krankheit Depression befassen.
Geboren wurde ich in Jena. Ich entstammte einer sportbegeisterten Familie. Mein Vater war Leichtathlet, meine Mutter Handballerin. In Jena machte ich auf dem Sportgymnasium auch mein Abitur. Ich
wusste nicht, ob ich studieren oder Profifußballer werden sollte. Habe mich dann aber doch für den Profifußball entschieden. Als Jugendlicher spielte ich zeitweise auch als Feldspieler, merkte
dann aber schnell, dass ich im Tor besser aufgehoben bin. Als Teenager war ich bereits so erfolgreich, dass der „Stern“ ein Interview mit mir führen wollte. Dabei ließ ich folgenden
bemerkenswerten Satz fallen: „Oft denke ich nicht über die Welt nach, aber manchmal habe ich ein Gefühl, als ob sie untergeht."
HANNOVER 96 - Niemals allein!
DIE ERFOLGE DER 96er:
- 2 x Deutscher Meister 1954, 1938
- 3 x Deutscher Amateurmeister: 1965, 1964, 1960
- 1 x DFB-Pokalsieger: 1992
- 2 x Europa-League-Teilnehmer 2011/12, 2012/13
- 6 x Aufstieg in die 1. Bundesliga 2017, 2002, 1987, 1985, 1975, 1964
Die Vereinsfarben der Niedersachsen sind die Farben Schwarz, Weiß und Grün. Trotzdem werden sie "die Roten" genannt. Warum? In der Internet-Redaktion von 96 haben Recherchen ergeben, dass ab
Januar 1930 das rote Trikot aufkam. Der historische Hintergrund dieser abweichenden Trikotwahl konnte aber nicht geklärt werden. Auch nicht, seit wann genau eine Mannschaft von Hannover 96
tatsächlich das erste Mal ein rotes Trikot übergezogen hat. Noch bevor die HDI-Arena (Niedersachsenstadion) gebaut wurde, verzückten die 96er viele Jahrzehnte lang die Zuschauer in der
Sportanlage der Radrennbahn am Pferdeturm, welche von 1896 bis
1956 sechs Jahrzehnte als Heimspielstätte diente. Die Arena von Hannover 96 wird übrigens zur kommenden Saison einen neuen Namen bekommen, da die Partnerschaft mit HDI 2022 endet.
Hannover kenne ich sehr gut. Ich ging öfters bei Sidewalk Judge vorbei, um zu sehen wie es ihm ging. Er war
stets so herrlich entspannt. Doch ich liebte mehr das Landleben, hatte einen eigenen Bauernhof. Es war für mich eine Herzensangelegenheit, mich für Tiere einzusetzen. Tiere gaben mir
Beständigkeit. Feste Rituale gaben mir Halt, wie z.B. die Tatsache, dass mein Hund Alamo immer an denselben Baum kackte. Neue Dinge wirkten auf mich beängstigend.
Der Verein ist eng mit dem deutschen Unternehmer Martin Kind verbunden, dem Geschäftsführer der H96 Management GmbH, Kommanditaktionär der H96 GmbH & Co. KGaA und Ex-Vorstandvorsitzenden des
e.V. von 1997 bis 2019. Da er auch Fan von der Schweiz ist, besitzt er auch die Schweizer Staatsbürgerschaft. Mit seinem eigenwilligen Führungsstil führte er den Verein zeitweise zurück in die 1.
Bundesliga.
In meinem ersten Profispiel stand ich für FC Carl Zeiss Jena gegen meinen späteren Verein, Hannover 96, im Tor. Mein erster Proficlub im Westen war Borussia Mönchengladbach. In Hannover wurde ich
2006 und 2009 zum „Kicker-Torhüter des Jahres“ gewählt. 8 Mal lief ich für die Nationalmannschaft auf. Ich war wahrlich kein Lautsprecher des Bundesliga-Geschäfts, drängte mich nie in den
Vordergrund, inszenierte mich auch nicht vor den Kameras wie ein Oliver Kahn. Dennoch hinterließ ich einen großen Eindruck. Meine Charaktereigenschaften: Offen und reflektierend, ungeduldig und
schlau, aber auch selbstironisch. Respekt war für mich wichtig. Ich wusste, was Respekt ist. Ich sagte nie öffentlich, der oder der ist schlechter als ich, oder habe sonst versucht einen Kollegen
kaputtzumachen, um die Nummer 1 zu werden.
"Niemals allein - Wir gehen Hand in Hand"
Fast 23.000 Mitglieder sind dem Verein inzwischen beigetreten. Somit belegt dieser in Deutschland den 25. Platz bei den mitgliederstärksten Sportvereinen. Mit 17 unterschiedlichen Abteilungen
bietet der Klub eine breite Auswahl an.
Als Fußballer war für mich neben den Wettkampf-Erfolgen die Rückendeckung von Trainer und Fans lebensnotwendig. Es war schlimm für mich, wenn jemand an mir gezweifelt hat. Bereits mit 24 Jahren,
als ich Mannschaftskapitän und Publikumsliebling beim populärsten Fußballclub Portugals, Benfica Lissabon wurde, bekam ich die ersten Angstattacken. Mein Vater (Psychotherapeut von Beruf)
besuchte mich deshalb öfters dort. Ich bin in eine innere Welt hineingeraten, die aus zwei Sätzen bestand: „Ich darf nicht versagen. Wenn ich mal nicht der Beste bin, bin ich der letzte Arsch.“
Schlimmer wurde es beim spanischen Glamourklub FC Barcelona, wo ich mich sportlich nicht durchsetzen konnte und Versagensängste bekam. Als ich von Barcelona zu Fenerbahçe Istanbul wechselte,
wurde ich bereits nach dem ersten Spiel beschimpft und mit Gegenständen beworfen. Meine Schübe standen immer im Zusammenhang mit schlimmen Ereignissen.
Trotzdem war es so, dass der Fußball mir half einen geregelten Alltag hinzubekommen. Das Problem war aber eher, dass meine Krankheit in der Fußballwelt als Weichei-Krankheit gilt. Damit macht man
sich nicht beliebt. Der Fußball hat mir geholfen damit fertig zu werden. Der Fußball machte mich aber auch fertig, immer wieder.
Die Vereinshymne der 96er wurde von Kai Hoffmann, Martin Hylla und Dete Kuhlmann im Jahre 2002 getextet und komponiert. Oswald "Osssy" Pfeiffer hat diese dann arrangiert und eingesungen. Viele
Jahre trugen Kuhlmann und Pfeiffer die Vereinshymne Alte Liebe den Fans vor den Spielen live vor.
Es ist egal, ob du erfolgreich oder reich bist: Depression ist eine Krankheit, die kann jeden treffen. Es half auch nicht, Bälle zu halten, Beifall oder Liebe zu empfangen. Ich konnte mich auch
nicht zusammenreißen. Ich war so wenig in der Lage, gute Gefühle zu empfinden, wie ich mit einem gebrochenen Fuß hätte laufen können. Depression ist eine organische Erkrankung und darf nicht als
seelisches Leiden abgetan werden. Sie unterscheidet sich nicht so wesentlich von einem Bandscheibenvorfall oder Meniskusabriss. Sie muss als Fehlfunktion des Körpers anerkannt werden. Die
Wechselwirkung zwischen Veranlagung und äußerer Ursache führt zur Stoffwechselstörung im Hirn. Ich nahm Medikamente und war in Therapie, zeitweise täglich und natürlich streng geheim.
1992 schrieb Hannover 96 Sportgeschichte: Erstmals gewann ein Zweitligist den DFB-Pokal. Zum Helden avancierte mein
späterer Torwarttrainer Jörg "Colt" Sievers, der im Pokalfinale gegen Borussia Mönchengladbach 2 Elfer im Elfmeterschießen hielt.
Ich war kein unglücklicher Mensch. Ich hatte meine Krankheit, meine depressiven Phasen. Und ich war vielleicht auch kein extrovertierter Mensch. Aber trotzdem konnte ich lustig sein. Ich hatte
mit meiner Ehefrau Teresa eine tolle Zeit im Ausland. Keiner weiß, welche Verwüstungen die Krankheit Depression in der Seele eines Menschen anrichten kann. Wenn diese Krankheit kam, hat sie mich
übermannt. Sie nimmt dir die Lebenskraft und das Denkvermögen. Sie zersetzt im Gehirn die Fähigkeit, sich am eigenen Schopf wieder herauszuziehen aus der Düsternis. Und in dieser Situation war
der Fußball vielleicht doch etwas schwieriger zu händeln als andere Berufe, weil man eine große Verantwortung spürt: Es geht um viel Geld und es herrscht ein großer Konkurrenzkampf. Ich war immer
mal kurz vor dem Schritt, mich doch darauf einzulassen, mich einweisen zu lassen, doch dann kamen mir wieder die Gedanken: „Wenn ich in der psychiatrischen Klinik behandelt werde, dann ist es aus
mit meinem Fußball. Das ist das Einzige, was ich kann und will und gerne mache.“
DER HISTORISCHE VERGLEICH
HANNOVER 96 - SV SANDHAUSEN 1 - 3 - 2 (9:9 Tore)
Wer erinnert sich nicht an den 21.05.2017, als die Hannoveraner im Hardtwaldstadion mit 1:1 den Aufstieg in die 1. Bundesliga feierten? Als Ex-SVS-Spieler Florian Hübner den 1:1-Ausgleichstreffer
für H96 per Kopf erzielte? Als sich das Spielfeld nach Spielende in ein Rotes Meer verwandelte. Als tausende Menschen in und am Stadion feuchtfröhlich feierten? Als Tornetze, Rasenstücke,
Stadionschild und Ortsschilder verschwanden und das Stadion in einem verwüsteten Zustand
hinterlassen wurde?
Zu dieser Zeit war Kenan Kocak noch Trainer in Sandhausen. 2 ½ Jahre später sollte er in Hannover anheuern. 2 Saisons sollte er dort aushalten, ehe es Unstimmigkeiten gab und der Mannschaftsrat
bei Martin Kind vorstellig wurde. Sein bis 2023 laufender Vertrag wurde im Mai 2021 aufgelöst.
SVS-Stürmer Charlison Benschop dürfte den meisten Hannoveranern wohl noch bekannt sein. Von 2015 bis 2018 stand er dort unter Vertrag. Von Verletzungen gebeutelt, kam er dort – wenn man seine
Einsatzzeiten zusammenrechnet – gerade mal auf knapp 6 Spiele in dieser Zeit. Auch Jannik Bachmann (DM) war zu dieser Zeit (2015-2017) bei den Roten. Allerdings in der 2. Mannschaft. Beide
Vereine haben übrigens mit Macron aktuell den
gleichen Ausrüster.
Es gab die Phasen der Zuversicht, es gab die Phasen, in der die Verzweiflung am Ende doch immer größer wurde. Teresa versuchte mir Perspektive und Hoffnung zu geben, mir zu zeigen, dass es außer
Fußball noch andere Dinge gab, für die es sich zu leben lohnte und dass ich ins Krankenhaus gehen sollte. Aber ich glaubte, in der Welt, in der ich lebte, durfte eine Krankheit wie meine auf
keinen Fall öffentlich werden. Ich dachte: „Was denken die Leute, wenn man ein Kind hat, und der Papa ist depressiv? Wenn das die Öffentlichkeit erfährt? Das Jugendamt wird mir meine (im Mai
2009) adoptierte Tochter Leila wieder wegnehmen. Ich hatte doch bereits 3 Jahre zuvor meine Tochter Lara verloren, die mit 2 Jahren an einem angeborenen Herzfehler starb!“ Die Angst, wegen meiner
Depressionen auch meine Adoptivtochter Leila zu verlieren, war immens. Im Nachhinein war das natürlich Wahnsinn. Wir dachten, mit Liebe geht das. Aber man schafft es doch nicht immer. Der Irrweg,
die Krankheit zu verstecken, war ein fataler Trugschluss. Meine Depression hatte mich glauben lassen, dass der Suizid am Ende die einzige Möglichkeit war, diese Krankheit loszuwerden.
Der Vergleich H96 vs. SVS in Zahlen
Marktwert: 26,9 Mio. vs. 12,4 Mio. Euro
Durchschnittsalter: 26,3 vs. 27,7 Jahre
Ewige Zweitligatabelle: Platz 4 vs. Platz 49
Vereinsmitglieder: 23.000 vs. 1.100
Einwohner: 534.000 vs. 15.300
Nach meinem Ableben hat meine Frau Teresa zusammen mit DFB, DFL und H96 eine nach mir benannte Stiftung gegründet, die Projekte, Maßnahmen und Einrichtungen unterstützt, welche sich der
Erforschung und Behandlung von Depressionen und Herzerkrankungen bei Kindern widmet. Sie ist Vorstandsvorsitzende dieser Stiftung und kämpft aufopferungsvoll für andere Menschen, die Hilfe
suchen, Hilfe brauchen. Mich konnte sie leider nicht retten. Andere Menschen schon. Sie hat unfassbar viel für die Akzeptanz der Krankheit "Depression" getan. Ich weiß nicht wo sie diese Kraft
hergenommen hat. Dafür gebührt ihr der allerhöchste Respekt!
Teresa war für mich Ehefrau, Krankenschwester, Mutter, Organisatorin, Begleiterin, Beschützerin. Sie ist mittlerweile mit sich im Reinen und ihr geht es inzwischen wieder gut. Sie stellt sich
immer wieder vor, ich und Lara sitzen mit Teresas Bruder und Vater irgendwo da oben und schauen zu ihr herunter. Diese kindliche Vorstellung hat sie noch und sie sollte sich diese auch
bewahren.
DIE SPORTLICHE SITUATION BEIM SVS
FORMKURVE: U-S-N-N-N
16. Tabellenplatz, 4 Punkte, 5:13 Tore
DIE ERGEBNISSE DES SVS AUS DEN LETZTEN 5 PARTIEN:
SVS - Karlsruher SC 0:0
FC Erzgebirge Aue - SVS 1:3
SVS - FC Ingolstadt 0:2
Hamburger SV - SVS 2:1
SVS - 1. FC Heidenheim 1:3
Der Fehlstart ist geglückt: Nach 7 Spieltagen nur 4 von 21 möglichen Punkten auf dem Konto sind zu wenig. Die Heimbilanz: 1 Remis – 3 Niederlagen – 1:7 Tore. Und das nach 31 Heimspielpunkten in
der Vorsaison! Zumal der Ligazwerg ¬¬– nicht wie in der Saison 2018/19 unter Kenan Kocak – nicht nur gegen die Führenden der Zweitligatabelle spielte.
Der nachverpflichtete Drewes-Ersatz Nikolai Rehnen machte seine Sache zuletzt gegen den 1. FC Heidenheim ordentlich, konnte sich mit 2 bis 3 guten Paraden auszeichnen. Schlimme Fehler im
Aufbauspiel in der eigenen Hälfte luden den Gegner zu hochkarätigen Chancen ein. In der Offensive fehlten wieder die Ideen und Durchschlagskraft. Ohne Paco, der sein erstes Tor für den SVS
erzielte, hätten die Kurpfälzer wohl kein Tor mehr geschossen.
Wo aber war im Heimspiel gegen den FCH die Mentalität abgeblieben? Wo blieb das Aufbäumen nach dem 1:2-Anschlussfreffer? Obwohl es Heidenheim nicht gelang, trotz 3 bis 4 bester Chancen, die
Partie vorzeitig für sich zu entscheiden, wachte der SVS immer noch nicht auf, um zu versuchen, doch noch den Ausgleich zu erzielen! Am Ende blieben die Ostälbler am Ball und entschieden kurz vor
Schluss die Partie mit ihrem 3. Treffer für sich. Waren die Schwarz-Weißen verunsichert aufgrund fehlender taktischer Vorgaben? Laufwege und Positionsspiel sahen in manchen Situationen nicht
abgestimmt aus, die Absicherungen in der Abwehr fehlerhaft. Eine typische Handschrift des Trainerteams war nach 7 Spieltagen nicht zu erkennen. Daher zogen die Vereinsverantwortlichen am Dienstag
die Reißleine: Die beiden Cheftrainer Gerhard Kleppinger und Stefan Kulovits wurden von ihren Aufgaben entbunden. Am Mittwoch kehrten mit Alois Schwartz und Co-Trainer Dimitrios Moutas alte Bekannte an den Hardtwald zurück. Schwartz trainierte den SVS bereits von 2013 bis 2016 (108 Spiele/138 Punkte/120:142
Tore), ehe er sich kurzfristig dem FCN anschloss. Startet nun die Schwartzsche Erfolgsgeschichte 2.0? Sein Vertrag verlängert sich bei Klassenerhalt bis 2023.
Wie sieht es personell aus? Biada befindet sich weiterhin im Aufbautraining. Ob Diekmeier seine Wadenverletzung aus dem FCH-Spiel auskuriert haben wird, bleibt noch offen. Sickinger, Kister und
Esswein sind wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Gaudino wird nach seiner häuslichen Quarantäne erst nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Auch für Torhüter Drewes,
der sich im Reha-Training befindet, könnte es knapp werden. Ritzmaier darf nach seiner Gelb-Roten Karte wieder mitwirken. Aufstellungstechnisch dürften durch den Trainerwechsel die Karten neu
gemischt werden. Da darf man gespannt sein.
STARTELF
Der SVS könnte wie folgt im 4-2-3-1 spielen:
-------------------Rehnen-----------------
Ajdini----Kister----Zhirov©---Okoroji
---------Bachmann------Zenga----------
Soukou---------Ritzmaier-------Sicker
-------------------Testroet----------------
Trainer: Alois Schwartz
Nicht dabei: Biada, Wulle, Gaudino, Diekmeier?, Drewes?
Zum Spiel gegen den SVS bin ich in der HDI-Arena zwar nicht anwesend, schaue aber trotzdem von oben zu und halte zumindest das Himmelstor sauber. Den Ort „Himmelreich“ gibt es übrigens wirklich.
Bereits zu Lebzeiten wohnte ich dort. An den Bahngleisen, welche dort verlaufen, suchte ich nach einem Ausweg, nach einer Entscheidung, die mich davon erlöste, andere Entscheidungen treffen zu
müssen. Ich war stark. Aber nicht stark genug, um meine Schwäche einzugestehen. Meine Gefühle so zu verstecken, war eine unglaubliche Energieleistung. Das war Schwerstarbeit. Ich war nur noch
eine Hülle. Ich habe Teresa einen Abschiedsbrief hinterlassen. Ich entschuldigte mich bei ihr und den Ärzten für die bewusste Täuschung. Es musste sein, um den Plan zu verwirklichen. Es war so
schrecklich, dieser Tunnel. Das kleine Licht am Ende des Tunnels durfte nicht ausgehen. Doch der Tunnel wurde länger und länger und das Licht verschwand allmählich. Die totale Finsternis setzte
ein.
DIE SPORTLICHE SITUATION BEI HANNOVER 96
FORMKURVE: N-S-N-S-S
12. Tabellenplatz, 10 Punkte, 6:10 Tore
DIE ERGEBNISSE DER 96ER AUS DEN LETZTEN 5 PARTIEN:
Dynamo Dresden - H96 2:0
H96 - 1. FC Heidenheim 1:0
SV Darmstadt 98 - H96 4:0
H96 - FC St. Pauli 1:0
Holstein Kiel - H96 0:3
Nach Startschwierigkeiten hat sich das Team von Cheftrainer Jan Zimmermann mittlerweile gefangen. 3 Siege aus den letzten 4 Partien bestätigen diesen Aufwärtstrend. Zimmermann hierzu: "Die
Qualität des Kaders hat durch die Neuzugänge deutlich zugenommen. Man sieht, dass die Leistungsdichte extrem gestiegen ist, dass die Trainingsqualität deutlich höher und die Intensität eine ganz
andere ist als zu unserem Start." Besonders hervorzuheben wären folgende Transfers: Lukas Hinterseer (30 Jahre/MS/Ulsan Hyundai), Sebastian Kerk (27 Jahre/OM/VfL Osnabrück), Sebastian Ernst (24
Jahre/ OM/Greuther Fürth), Jannik Dehm (25 Jahre/RV/Holstein Kiel), Gaël "Pelé" Ondoua (25 Jahre/DM/Servette
FC(Genf)) und Tom Trybull (28 Jahre/DM/Norwich City). Mit Timo Hübers (25), Genki Haraguchi (30) und Marvin Ducksch (27) verließen 3 Leistungsträger den Verein.
Der erste Auswärtssieg ist geglückt: Am 7. Spieltag bei Holstein Kiel (0:3) konnten die Roten endlich den ersten Auswärtsdreier der neuen Zweitligasaison einfahren. Begünstigt wurde der Sieg durch den Platzverweis des
Kielers Gelios nach einer Notbremse an Hinterseer in der 10. Minute. Das bedeutete 80 Minuten Überzahl für die Niedersachsen. Aber sie fackelten nicht lange: Durch Ernst, Kerk und Maina führten
sie bereits zur Pause mit 3:0 und das Spiel war bereits nach 45 Minuten gegessen. Wie zuvor gegen den FC St. Pauli, gewannen die 96er ihr Spiel ohne Gegentor.
8 von 10 Neuverpflichtungen standen dabei in der Startelf und Börner war der Burner: Weil Kapitän Marcel Franke kurzfristig ausfiel, musste Julian Börner (30 Jahre/IV/Sheffield Wednesday) die
Kapitänsbinde tragen. Weshalb er? Aus dem im Juli gewählten Mannschaftsrat schaffte es keiner in die Startelf (Weydandt/Hansen/Kaiser). Frantz fehlte verletzt und Falette spielte inzwischen in
der Türkei. Börner lebt geforderte Eigenschaften wie Zweikampfstärke, mutige Bälle, erfolgreiche Kopfballduelle vor. Außerdem war er auch schon früher in Bielefeld Kapitän.
Von den Fans wurde jedoch Sebastian Kerk zum "Spieler des Spiels" gewählt. Seine ansteigende Leistung krönte er nach schöner Kombination mit seinem Tor zum 2:0. Kerk, dessen roter, langer Bart an
das Aussehen des „Game of Thrones“-Helden Tormund erinnert, nach dem Spiel: "Heute haben wir in der ersten Halbzeit den Fußball gezeigt, den wir imstande sind zu spielen. Jeder Einzelne hat heute
gefightet, und das ist jetzt der Maßstab." Da ein guter Spieler selten alleine kommt, wurde Rückkehrer Sebastian Ernst auch zum besten Spieler ernannt, aber von den „Sportbuzzer“-Usern. Als 8er
macht er einen Top-Job. Sowohl die Ballgewinne, als auch sein Aufbauspiel und die Torgefahr (siehe sein 1:0-Führungstreffer) machen ihn sehr wertvoll.
Aktuell hat Hannover mir Zieler weiterhin einen Top-Torhüter in seinen Reihen. Er glänzte mit einem Assist, durch einen langen Abschlag auf Maina, der zum 3:0 einnetzte und mittlerweile auch
seine ansteigende Form nachwies.
Fragezeichen stehen hinter Jannik Dehm, der im Spiel bei seinem Ex-Klub zur Pause mit muskulären Problemen raus musste. Trybull und Sulejmani befanden sich nach positiven Coronatests beide in
Quarantäne. Trybull ist seit Mittwoch wieder im Mannschaftstraining. Bei Sulejmani reicht es noch nicht bis Sonntag.
Trotz Platz 12 in der Tabelle sind es für die Niedersachsen nur noch 3 Punkte Rückstand auf Platz 3. Mit einem Sieg gegen den SVS könnten die Roten in der Tabelle daher einen ordentlichen Sprung
nach oben machen. Am Sonntag ist in Hannover WeltkinderSPIELtag.
STARTELF
Die 96er könnten wie folgt im 4-2-3-1 spielen:
--------------------Zieler------------------
Dehm-----Krajnc----Börner©-----Hult
-------------Ernst------Ondoua----------
Beier--------------Kerk------------Maina
------------------Hinterseer----------------
Trainer: Jan
Zimmermann zum Spiel: ""Es kann möglich sein, dass wir ein Stück weit eine offensivere Ausrichtung haben, der Gegner wird tief stehen. Ich bin total froh, dass wir jetzt darüber diskutieren,
wen wir spielen lassen, weil wir so gute Alternativen haben, und nicht andersrum. Wir haben jetzt eine Menge Jungs, die schieben, die in die Mannschaft wollen und Druck machen."
Nicht dabei: Sulejmani, Evina, Dehm?
Ich habe nicht Suizid begangen, sondern die Krankheit Depression hat mich getötet. Was ist 12 Jahre nach meinem Ableben davon im Fußballgeschäft übrig geblieben? Eine Gedenkfeier in der AWD-Arena
in Hannover mit rund 40.000 Trauergästen, was mir unangenehm gewesen wäre, hätte ich dies miterleben müssen. Seit über 10 Jahren ist sogar eine Straße nach mir benannt. Es gab unzählige Appelle.
Mehr Rücksichtnahme wurde gefordert. Mehr Achtsamkeit. Mehr Offenheit. Wen interessiert das heute noch? Wirklich geändert hat sich nichts. Es bleibt in der Öffentlichkeit und im Fußball ein
Tabuthema. Mehr Druck. Mehr Häme. Mehr Kritik. Hannover 96 ist dieser Verein, dessen langjähriger Präsident Martin Kind oft angefeindet wird und er selbst gerne streitet.
Mit den eigenen Fans, mit der DFL, mit den Medien. Jeder tut, was er tun muss...
Gibt es keinen Platz mehr für Fairplay und ein besseres Miteinander? Zwischen den Fans, zwischen Fans und Spielern? Zwischen den Spielern und den Funktionären?
Kürzlich sagte Teresa, ich sei nicht tot. Tot sei nur derjenige, über den nicht mehr geredet wird. Es ist auch ihr Verdienst, dass ich, „Robert Riese“, weiterlebe.
DIE AUFLÖSUNG
Männer fallen oft durch die Raster der Diagnostik. Obwohl bei Frauen doppelt so häufig eine Depression diagnostiziert wird, ist die Suizidrate bei Männern dreimal so hoch. Frauen suchen Hilfe,
Männer sterben. 6,5 Mio. Menschen in Deutschland leiden an dieser Krankheit. Wichtig ist eine frühzeitige Diagnose durch Ärzte und eine darauffolgende professionelle Behandlung. Die
Robert-Enke-Stiftung möchte aufklären und einen Beitrag zum breiteren Verständnis dieser Krankheit leisten. Impression/Depression